Gütesiegel für Chancengleichheit

Im Rahmen des Projekts und der Initiative „Frauen stärken das Handwerk“ haben wir ein Gütesiegel für Chancengleichheit entwickelt und erprobt. Inhalt und Ziel ist es mit diesem Gütesiegel eine gleichstellungsfördernde Unternehmenskultur in Unternehmen und Organisationen einzuführen und nachzuweisen.

Die inhaltliche Entwicklung basiert auf den Erkenntnissen der Organisationsforschung der Gender Studies und Unternehmenskultur. Entwickelt wurde ein praxisnahes Gütesiegel, das erstmalig eine fundierte Analyse der Unternehmenskultur in kleinen Betriebe ermöglicht und gleichzeitig die Voraussetzungen und Rahmenbedingungen im Handwerk berücksichtigt.

Das Gütesiegel steht dabei für:

  • Gute Unternehmenskultur im Handwerk
  • Chancengleiche Teilhabe von Frau – Mann im Arbeitsleben
  • Anerkennung und Wertschätzung der Leistung kleiner Handwerksbetriebe

Das Gütesiegel eignet sich für Unternehmen und Organisationen, die sich für mehr Gleichstellung im Betrieb engagieren und eine Unternehmenskultur pflegen, die eine chancengleiche Teilhabe ermöglichen. Damit will das Siegel zur öffentlichen Anerkennung und Wertschätzung dieser Betriebe beitragen, die damit zugleich einen wichtigen gesamtgesellschaftlichen Beitrag zur Gleichstellung von Frauen leisten.

Das Gütesiegel ist für drei Jahre gültig und kann erneuert bzw. erweitert werden.

Wer trägt das Gütesiegel?

Neun Berliner Handwerksbetriebe, die während der Laufzeit des Projektes „Frauen stärken das Handwerk” nach einer Validierung durch einen Beirat eine Zertifizierung erfolgreich durchlaufen haben, tragen das Gütesiegel.

Der Beirat setzte sich aus Vertreter:innen der Handwerkskammer Berlin, der Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung, dem Landesverband Berlin Unternehmerfrauen im Handwerk e.V., dem Deutschen Gewerkschaftsbund sowie einzelnen Innungen und Gewerkschaft en zusammen. Bedingung für teilnehmende Handwerksbetriebe war ein Hauptsitz in Berlin und eine Betriebsgröße von 1 bis 50 Beschäftigten.

Handlungsfelder

Für den Vergabeprozess wurden Leitlinien erstellt, die in sechs Handlungsfelder (2 Pflichtfelder und 4 Wahlfelder) überführt wurden. Jedes Handlungsfeld steht dabei für einen Themenkomplex, der im Hinblick auf eine chancengerechte Unternehmenskultur bearbeitet werden kann. Nach einem Baukastenprinzip konnten die beteiligten Betriebe Schwerpunkte setzen. Die einzelnen Handlungsfelder wurden anhand festgelegter Kriterien und entsprechende Evaluationsinstrumente überprüft. In den Prozess wurden sowohl die Geschäftsführungen als auch alle Mitarbeitenden einbezogen.

Pflichtfelder:

  • Unternehmenskultur: Arbeitsklima, gendersensible Sprache, Leitbild
  • Kommunikation & Feedback: Mitarbeitendengespräche, Teamsitzung, Umgang mit Fehlern und Konflikten, Transparenz, Beteiligungsmöglichkeiten etc.

Ergänzende Wahlfelder:

  • Personalgewinnung, -bindung, -entwicklung: Ansprache in Stellenausschreibungen, Auswahl- und Einstellungskriterien, Anreizstruktur (monitär und nicht-monitär), Entwicklungsmöglichkeiten, Transparenz der Personalprozesse etc.
  • Führung und Entscheidungsprozesse: Hierarchieformen, Führungsstile, transparente und verbindliche Entscheidungen etc.
  • Arbeitszeit, Arbeitsorganisation und Vereinbarkeit: Flexible Arbeitszeitangebote, Teilzeitmöglichkeiten, gemischte Teams, Gestaltung der Arbeitsorganisation, Angebote zur Vereinbarkeit etc.

Die k.o.s GmbH berät Unternehmen zu allen Themenfeldern des Gütesiegels in Form von Organisationsberatung, Workshops und Fachvorträgen. Darüber hinaus entwickeln wir im Auftrag spezifische Gütesiegel- und Qualitätskonzepte, überführen diese in die Praxis und evaluieren bestehende Verfahren.

Nach eingehender Auftragsklärung erstellen wir ein abgestimmtes Leistungsangebot für Ihre Organisation.

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